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Samstag, 8. Juni 2013

Double Irish With a Dutch Sandwich

Double Irish With a Dutch Sandwich

Das Prinzip Double Irish With a Dutch Sandwich ist eine Strategie zur Vermeidung von Steuerzahlungen multinationaler Konzerne und damit zur Reduktion ihrer Steuerpflicht. Unter Ausnutzung nationaler Besonderheiten des europäischen Steuerrechts werden dabei Gewinn und Aufwand so verbucht, dass eine Minimierung der zu zahlenden Gesamtsteuer erreicht wird. Dazu werden Scheinfirmen in Steueroasen gegründet. Das Konzept selbst ist legal, da es nicht gegen bestehende Gesetze verstößt.[1]

Konzept [Bearbeiten]

Die Grundidee ist es, durch künstliche Buchungen innerhalb des Konzerns Gewinn von Ländern mit hohen Steuersätzen in Länder mit geringen Steuersätzen zu transferieren. Besonders Technologieunternehmen verwenden diesen Trick, um mit Hilfe von Lizenzzahlungen für Geistiges Eigentum Gewinn in anderen Ländern zu verbuchen. So vermiedGoogle im Jahr 2011 Steuerzahlungen in Höhe von 2 Mrd. Dollar (1,5 Mrd. Euro).[2]
Das Double-Irish-Prinzip nutzt zwei irische Unternehmen, wodurch sich der Name erklärt. Nach irischem Steuerrecht werden Kapitalgesellschaften in Irland nur dann besteuert, wenn Unternehmen neben dem Handelsregistereintrag auch ihren Unternehmenssitz in Irland haben. Unter dieser Voraussetzung wird das erste irische Unternehmen als Eigentümer von Lizenzrechten für geistiges Eigentum mit Unternehmenssitz in einem Steuerparadies wie den Cayman Inseln oder den Bermudas gegründet. Das zweite, als Tochtergesellschaft gegründete irische Unternehmen führt nun Lizenzzahlungen an die Muttergesellschaft ab und verbucht gleichzeitig alle unternehmensweit anfallenden Gewinne aus der Nutzung dieser Lizenzrechte. Die Verrechenbarkeit der Zahlungen mit den Gewinnen führt schließlich zu einer niedrigeren Steuerbelastung. Der resultierende Gewinn wird nach irischem Unternehmenssteuersatz von 12,5 % versteuert.
Durch die direkte Überweisung aus Irland an ein Unternehmen in einem Steuerparadies würden allerdings noch Steuern anfallen. Das lässt sich durch einen weiteren Trick vermeiden. Mit den Niederlanden hat Irland ein EU-Abkommen, das Lizenzgebühren von Steuern ausnimmt. Indem also das Geld zuerst in die Niederlande geschickt wird und nach der Rücküberweisung erst weitergeleitet wird, fallen keine Steuern an (Dutch Sandwich).[3]

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